Von Siegen aus ging es heute los...in den Wald, steil bergauf, das nahm gar kein Ende. Die Jakobspilger nutzen ab hier die alte Handelsstraße Siegen-Köln, die Siegener Strasse.
Na, mittlerweile bin ich gut im Rhythmus und kam ordentlich voran. Vor dem Mittagessen 20, ist die Regel. Das war auch heute so, aber der Nachmittag sollte dann anders werden. Anders als was?
Wie stets organisierte ich mir eine Unterkunft beim Mittagessen, indem ich verschiedene Möglichkeiten betelefonierte. Die passende fand ich schnell und die anstehenden 25 km waren ok für mich. 40 km-Etappen sind mittlerweile nicht mehr das, was sie noch vor zwei Wochen waren: undenkbar. Das Problem war eher, dass ich lediglich bis 19.00 Uhr Zeit hatte. Also ich hatte noch 5,5 Stunden. Das würde eng werden.
Der entscheidende Punkt ist: ich habe mich 4x verlaufen, 5 zusätzliche Kilometer in den Beinen und bin nicht wie geplant angekommen.
Die Wegmarkierungen sind nicht für Leute, die einfach mal schnell irgendwohin wollen! Die wollen gelesen werden, geradezu in ihrem Wesen erkannt. Sie wollen, dass man sich aufmerksam mit ihnen beschäftigt, man sich um sie bemüht, befragt, zuhört, drüber nachdenkt, was wohl gemeint sein könnte und die verschiedenen Möglichkeiten abwägt. Und all das mit Wohlwollen! Zuweilen zieren sie sich derart, dass sie einfach gar nicht erkennbar sind! Anscheinend erst bei innerer Ruhe und Gelassenheit zeigen sie sich, wohl aber nur einem Pilger reinen Herzens und reinen Glaubens.
Das war ich heute beim besten Willen nicht, ich wollte ein reines Bett und sonst rein gar nichts, auch wenn es 45 km entfernt war. Und dafür hätte ich neben Himmel, auch die Hölle in Bewegung gesetzt. Solchen Leuten sind die Pilgerwege jedoch verwehrt! Wer Sport machen will oder es sonst eilig hat, soll andere Wege nutzen. Das Tat ich heute - unfreiwillig - zur Genüge.
Dafür habe ich dieses Zeichen nicht übersehen (können)...
...und war irgendwie froh, schnell unterwegs zu sein. Es thront übermächtig groß über dem Dorf im Tal, von wo es aus erkennbar ist.
Andererseits ist diese Kirche hier in Oberfischbach ein echtes Juwel - und innovativ im Baustil; das Gemeindehaus wurde kurzerhand an die Kirche angebaut, und fügt sich wunderbar ein.
Wege entwickeln Normalität.
s
Was für Strecken, mehr als 40km, das ist ein Hammer!
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