Die Frau in der Apotheke meinte, sie könne mir Diclofenac empfehlen und Ipuprofentabletten, die die Entzündung lindern. Beides hatte ich im Rucksack eingepackt und holte es jetzt raus. Von diesem Zeitpunkt an wurde der Tag gut.
Ich schaute mir noch die restlichen, bei weitem aber nicht alle Sehenswürdigkeiten Eisenachs an...
... und begab mich dann auf den Elisabeth-Pfad, der auch ein Pilgerweg, also einer der Jakobswege in Deutschland ist - und verließ damit den Ökumenischen Pilgerweg.
Ich durchquerte das wunderbare Weratal, das vom Regen heimgesucht wurde, wohl aber keine Überschwemmungen der Wera erlebt hatte. Im Hintergrund des Bildes deutet sich bereits die Creuzburg in Creuzburg an: Ich gelangte in das ehemalige Innerdeutsche Grenzgebiet.
Ein Einheimischer klärte mich dann über den riesigen Privatpark auf, der an Europas größtem Sägewerk angelegt wurde und öffentlich zugänglich ist. Es war die Geschichte über einen mega(einfluss)reichen Industriellen, der die gesamte Region umkrempelt.
Jedenfalls steht sein Betrieb auf der ehemaligen Heeresstraße, die u.a. Napoleons Truppen nach der Schlacht bei Auerstedt nutzten (wo ich vorige Woche entlanggekommen war)...im Hintergrund ist das Tor zu erkennen, das die Strasse heute versperrt.
...an dieser Stelle verläuft auch das Grüne Band, der Wanderweg entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Dazu wird G (sprich: Tschi) alsbald mehr sagen können - und vielleicht einen eigenen Blog einrichten ;-)
Und eh' ich mich Versehen hatte, war ich im heutigen "Zieldorf", in dem ich das Gemeindehaus zur Nacht nutzen darf, auf eine Kindergeburtstagsparty eingeladen. Der Sohn des Hausherrn und Grillmeisters Holger, seines Zeichen spontan, herzlich und großzügig, hatte heute Geburtstag. Ich hatte das beste und ausgiebigste Abendessen seit Tagen! Was für eine Wohltat.
... Und seine Mutter erzählte mir Einiges vom Dorf und seiner Geschichte - und achtete darauf, dass ich auch Salat essen würde. Erfolgreich!
Das war ganz großes Kino! Und ich schlafe jetzt seelenruhig mit der Erkenntnis ein, dass die Einwohner von Netra klasse sind!
Wege entwickeln in Grenzgebieten.
s
Sascha, scheue dich nicht wegen der Entzündung zum Arzt zu gehen,(ein Läufertipp:Ibuprofen doc Schmerzgel).
AntwortenLöschen32 km, da kann man ja nur den Hut ziehen und auf einem Weg mit so viel Geschichte ist das bestimmt sehr inspirierend. Ich mache mich im September mit meiner Schwester auf den Camino Frances auf den Weg, darf ich fragen, welches Schuhwerk zu benutzt. Für den Anfänger im Pilgern ist die Ausrüstungsfrage immer so zentral. Ich will doch ohne Schmerzen vorankommen! Ich habe ein Modell von Lowa im Internet gesehen, aber letztendlich hilft doch nur das Durchprobieren im Laden.
AntwortenLöschenHallo Angelika, ich empfehle für den Camino Halbschuhe. Die reichen aus. Persönlich trage ich am liebsten Schuhe von Meindl. Die passen einfach zu meinen Füßen. Hier Gilt es für jeden ausgiebig zu testen und zu probieren. Viel Glück und einen guten Weg für dich und deine Freundin.
LöschenVielen Dank Sascha, ich werde sowohl Halbschuhe als auch Stiefel ausgiebig testen und dann den Schuh mitnehmen, bei dem ich das beste Gefühl habe. Den Anderen kann ich immer noch auf heimischen Wegen tragen.
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