Freitag, 21. Juni 2013

14. Tag Homberg - Ziegenhain, 24,5 km

Heute Morgen nahm ich wieder Abschied von der Familie Ullrich und zog weiter Richtung Marburg. Danke für die gemeinsame Zeit. 

Das Wetter war bewölkt und die Schäden des Unwetters waren überall zu sehen. 


Ich war heute selbst erstaunt, wie fröhlich und vergnügt mir das Laufen viel, wo ich doch noch gestern keinen Schritt weitergehen wollte! Diese vielen Hochs und Tiefs sowohl in der Stimmung, im Wetter, bei den Fragen der Ausrüstung, des Essens und Trinkens oder auch denen, die die Füße stellen, finde ich sehr eigenartig. Erstaunlich ist mir, dass sie scheinbar weggelaufen werden können.  Das Laufen erlaubt es nicht, festzuhalten. 

Das heutige Wetter; viel Wind, viele Wolken, schöne zumal, ab und zu Sonne und zwischendurch heftige Schauer Regen, zeigten mir wieder, was mir am Laufen/Weitwandern bzw. Pilgern gefällt: Immer wieder, zumindest täglich Loslassen, um Ankommen zu können, Willkommenheißen, um aufzunehmen und abzugeben; einen Rhythmus zu finden, der die Komplexität des eigenen Lebens zu einer wahrnehmbaren Ordnung reduziert, ohne ein Hamsterrad zu erschaffen. 

Einfach, ganz einfach! Aber nicht einfacher! 


Nur wer loslässt, kann befreit gehen und nur wer ankommt, kann Halt finden.


Und das ist meine heutige Übernachtung: Ich spüre schon jetzt den Reiz des vorbehaltlosen Goodbye! 

Übrigens Ziegenhain ist toll! Bisher ausschliesslich hilfsbereite Russen getroffen. Selbst die, die keine Russen sind, sondern Heinz gerufen werden wollen, haben mir Kaffee und Eierkuchen gebracht.  Einfach toll, diese Russen. Spasiba balschoi!

Wege entwickeln Weggabelungen.

s.


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